Exkursion des Geschichts-GKs ins Schülerlabor

Der Geschichts-GK der Q2 im Schülerlabor

Am Morgen des 27. März 2017 ging es für den Geschichts-GK der Q2 Richtung Bochum. Ziel war das Alfried Krupp-Schülerlabor an der Ruhr-Universität, wo wir von Frau Behrendt, Doktorandin am Lehrstuhl Geschichtsdidaktik, freundlich empfangen wurden.
Die insgesamt 14 Schüler des Kurses sowie Frau Schollmeier waren von der technischen Ausstattung des Raumes, in den wir geführt wurden, beeindruckt. Anders als am OHG wurde hier für jeden Schüler ein Laptop samt LAN-Anbindung zur Verfügung gestellt, an dem später gearbeitet werden konnte. Frau Behrendt stellte zu Beginn mithilfe einer PowerPoint-Präsentation die Arbeit als Geschichtsforscherin an der Universität vor. Man konnte zuvor nur vermuten, wie geschichtswissenschaftlich gearbeitet und geforscht wird, an diesem Tag sollte unser Geschichtskurs es eigenständig praktizieren.

Der Blick auf die Ruhruni aus dem Schülerlabor

„Was versteht ihr unter Erinnerung?“ lautete eine der ersten Fragen, die die Doktorandin in den Raum stellte und dazu Bilder von unterschiedlichen Abi-Denkmälern an die Wand projizierte. Es sollte als Einführung in das Thema „Erinnerung an die NS-Zeit“ dienen und die Erinnerungskultur der vergangenen und gegenwärtigen Zeit verdeutlichen. So stehen heutzutage an vielen Orten Deutschlands Denk- und Mahnmäler, die beispielsweise an den Holocaust oder an Opfer der „Euthanasie“-Tötungen erinnern sollen. Auch gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde an den Ostertagen 1945 in Dortmund (Bittermark) eine der vielen Massentötungen durchgeführt. Dabei wurden 300 Menschen ermordet, darunter Zwangsarbeiter und Widerstandskämpfer. Nicht die Tötung selbst, sondern das fünfzehn Jahre später zur Erinnerung errichtete „Mahnmal Bittermark“ war Themenschwerpunkt des Tages im Schülerlabor.

Hochmotivierte Schüler bei der geschichtswissenschaftlichen Arbeit

Nachdem uns ausführlich erklärt wurde, wie Geschichtsforschung funktioniert und welche Schritte befolgt werden müssen, ging es für den Kurs ans eigenständige Forschen: mit historischen Briefen, Schriften und Zeitungsartikeln aus dem Stadtarchiv Dortmund tasteten wir uns an die Zeit bis 1960 heran und formulierten, wie beim geschichtswissenschaftlichen Arbeiten üblich, eine unseren Interessen entsprechende „historische Frage“. Ein Beispiel für eine solche Frage wäre: „Mit welchen Gründen argumentieren Bürger und die Politik für bzw. gegen das Errichten des Mahnmals Bittermark?“ Man hat sich förmlich durch das zur Verfügung gestellte Archivmaterial gewühlt, um seine eigens formulierte historische Frage beantworten zu können. Nach einer umfassenden Recherche und Untersuchung fasste jeder Schüler seine Ergebnisse in Form eines Exposés zusammen, in dem die historische Frage ausführlich beantwortet wurde. Anschließend konnten einige Schüler ihr Exposé vortragen und Feedback erhalten.

Auf dem Weg in die wohlverdiente Mittagspause

Nach einer anstrengenden Arbeitsphase hatte sich der Geschichtskurs eine Mittagspause verdient. Es ging in die Universitätsmensa, wo das reiche Essensangebot bewundert wurde: Nudeltheke, Kartoffeltheke oder Salatbar – der großen Auswahl zum Dank blieb niemand hungrig und konnte anschließend den sonnigen Mittag auf der Terrasse mit schönem Ausblick genießen. Somit neigte sich ein lehrreicher Tag dem Ende zu, an den sich die meisten Schüler des Kurses sicherlich noch in Zukunft erinnern werden. Möglicherweise sieht der ein oder andere die Ruhr-Universität-Bochum bald wieder – dann vielleicht schon als Geschichtsstudent.

Robin Chakleine, Stufe Q2