Universität Wuppertal

Der kurze Weg zwischen Forschung und Alltagspraxis

Die Sache mit der Kooperation OHG / Bergische Universität Wuppertal steht in engem Zusammenhang mit der Referendarsausbildung an unserer Schule. Mit dem zweiten Staatsexamen endete zwar die Seminarausbildung, nicht aber der Kontakt zu einem ehemaligen Referendarskollegen, der eine Promotion am Lehrstuhl für Chemie und ihre Didaktik an der Universität Duisburg anschloss. Das war im Jahr 1999. Von da an entwickelte sich ein eher loser Kontakt zwischen dem Lehrstuhl unter Prof. Dr. Tausch, seinen Mitarbeitern und unserer Schule. Dieser Kontakt bestand anfangs in dem Besuch von Fortbildungsveranstaltungen, dem Leihen von Geräten für Schulversuche und Chemikalien für unseren Tag der offenen Tür.

Universität Wuppertal: Hauptcampus Grifflenberg

Im Rahmen der Schulentwicklung und als Folgerung der ersten PISA-Studien sowie auf Grund der Verordnung von Ausbildungs- und Prüfungsordnungen aus dem Jahre 2001 (Schulzeitverkürzung und Begabtenförderung) wurde am Otto-Hahn-Gymnasium für das Schuljahr 2002/2003 die erste Profilklasse mit Schulzeitverkürzung (Abitur in 8 Jahren) gestartet. Mittlerweile konnte die fünfte Profilklasse eingerichtet werden, ein Erfolg der Begabtenförderung am OHG.

Nichts ist so beständig wie der Wandel, insbesondere in der Bildungslandschaft NRW. Das achtjährige Gymnasium sollte, beginnend mit dem Schuljahr 2005/2006, nun für alle „Höheren Schüler“ gelten. Damit war das Ende unserer alten Profilklasse am OHG vorauszusehen, denn eine weitere Verkürzung der Schulzeit erschien aus mancherlei Gründen nicht ratsam. Wie aber sollte es mit diesem Weg der Begabtenförderung weitergehen? Welches Angebot sollte man den Schülern, die leichter, gern und schnell lernen zukünftig unterbreiten? Nach zahlreichen Beratungen und Überlegungen beschloss die Schulkonferenz am 22.02.2005 einstimmig die Einführung einer modifizierten neuen Profilklasse im Rahmen der achtjährigen Ausbildung am OHG.

Unter dem Motto „Erweiterung von Chancen“ durch „Enrichment in der Ausbildung“ soll die neue Profilklasse bilingual Englisch mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt und bilingual gesellschaftswissenschaftlicher Begleitung (Erdkunde, Geschichte) ausgerichtet sein. Zur Vorbereitung dieses Bildungsgangs konnten die alten Kontakte zum Lehrstuhl für Didaktik der Chemie an der Universität Essen-Duisburg intensiviert und vertieft werden. Im Schuljahr 2005/06 entwickelte Frau Dr. Bohrmann-Linde aus der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Tausch in Zusammenarbeit mit der damaligen Profilklasse der Stufe 8 unter Leitung von Herrn OStR Köhne eine bilinguale Unterrichtssequenz für den Anfängerunterricht in Chemie. Diese wurde im laufenden Unterricht erprobt und schließlich evaluiert. Auf Grundlage der Erfahrungen erschien es vorteilhaft, die Entwicklung der neuen bilingualen Profilklasse hinsichtlich Lehrplan, Didaktik und Methodik auch weiterhin wissenschaftlich zu begleiten. Der zwischenzeitliche Wechsel von Herrn Prof. Dr. Tausch an die Bergische Universität Wuppertal stellte sich unseren Intentionen nicht entgegen. So konnten die Rahmenbedingungen im Juli 2006 in einem Kooperationsvertrag zwischen der Bergischen Universität Wuppertal / Lehrstuhl Chemie und ihre Didaktik, unter Leitung von Herrn Prof. Dr. M. W. Tausch und dem Otto-Hahn-Gymnasium in Dinslaken vereinbart werden. Als Konsequenz dieser Vereinbarung findet seit dem Schuljahr 2006/07 eine schulinterne Lehrerfortbildung statt, deren Ziel nicht nur die Fortbildung der Lehrer im bilingualen Unterricht ist, sondern ebenso die Entwicklung bilingualer Unterrichtssequenzen und Module im naturwissenschaftlichen Schwerpunkt.