„Parkgeflüster“ im Bergpark Lohberg

dsg2016
Das offizielle Veranstaltungsplakat

Ein Jahr lang haben die Schüler des Kurses Darstellendes Spiel und Gestalten der Stufe 9 an ihrem Theaterstück „Parkgeflüster” gearbeitet, bevor es dann endlich am 04. und 05.07.2016 im Bergpark Lohberg aufgeführt wurde.

Von aktuellen und gesellschaftskritischen Szenen, welche zum Beispiel von der aktuellen Flüchtlingskrise oder dem Schulalltag inspiriert wurden, bis hin zu lustigen Szenen und einer Tanzchoreographie war alles dabei. Zudem konnten die zahlreichen Besucher des Theaterstückes nicht nur die Leistung der Schauspieler, sondern auch das neu gestaltete Naherholungsgebiet bewundern, da die unterschiedlichen Szenen immer an verschiedenen Stellen im Bergpark spielten und so seine Vielseitigkeit zeigten.

Damit die Zuschauer auch immer zu den richtigen Stationen fanden, führten sie ganz besondere Parkguides, welche von Schülern des höheren Jahrgangs aus der Bergpark-AG gespielt wurden. Die Besucher des Theaterstücks mussten diese aber am Anfang erst einmal durch eine Zeitmaschine nach Lohberg holen, was gar nicht so einfach war, da sie zur Stromgewinnung für die Maschine erst einmal auf Fahrrädern im „Kraftwerk“ vom Künstler Martin Kaltwasser strampeln sollten. Die Geister der Vergangenheit wussten gar nicht, wie Ihnen geschah, als sie sich vor sonderbar leuchtenden Gebilden fanden. Neugierig darauf, wie sich die Landschaft entwickelt hatte, die sie als Weiden, Wald oder aktives Bergwerk kannten, übernahmen die gespensterhaften Damen aus längst vergangenen Jahrhunderten dann die Führung des Publikums von einer Szene zur nächsten. Dabei sorgten sie mit Anekdoten aus ihrer Vergangenheit und ihrer Verwirrung für Unterhaltung. Und es war ja auch verwirrend, was sie sahen: wie Mädchen sich in Hosen bekleidet gemeinsam mit Jungen ohne Anstandsdame (!) im Park trafen, um ein Referat über das Bergwerk vorzubereiten – für die Schule (!) – und dann auch noch durch glänzende Rohre rutschen, um obendrein unschicklich auf einen Lederball einzutreten. Wie wiederum Mädchen in Hosen Klischees aller Art unter die Lupe nahmen, die ihnen allerdings wohl bekannt waren und Freundschaften angesichts mangelnder Gastfreundlichkeit aufgekündigt wurden; wie tragische Familienereignisse und schlechter Umgang auch heute noch zur Orientierungslosigkeit der Jugend führen und die Wirren der Liebe manche zum Äußersten treibt; und wie im Allgemeinen die zwischenmenschlichen Streitigkeiten und Fehden kaum abgenommen zu haben scheinen. Aber sie sahen auch, wie Offenheit, Verständnis, Tanz und Musik nach wie vor Menschen verbinden und somit auch trotz sonderbarer neuer Gepflogenheiten, Kleidungsstile und Klänge die Welt von heute nicht die schlechteste zu sein scheint.

Das Publikum war von der Aufführung begeistert. Zu Recht, denn die Schüler waren nicht nur Darsteller sondern auch Regisseure und Autoren. Unterstützt wurden sie dabei von den Lehrerinnen Wendt, Hemmers und Krüger, welche ihnen stets zur Seite standen.

Lisa Wojciechowski, EF, und C. Wendt