(K)ein Ausweg – Aufführung mit Hindernissen

Konzentriert und ausdrucksstark agierten die Darsteller auf der Bühne unserer Aula.

Am Donnerstag, den 22.06. war es endlich so weit. Der Literaturkurs der Q1 führte sein selbst geschriebenes Stück „(K)ein Ausweg“ unter der Leitung von Frau Wendt in der Aula des OHG auf. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten gelang es dem Kurs, eine Eigenproduktion auf die Beine zu stellen und am Tag der Aufführung erfolgreich auf die Bühne zu bringen. Das Ganze wurde unterstützt durch die Licht-, Nebel- und Soundeffekte der Technik.

Das Stück handelt von sechs völlig verschiedenen Jugendlichen: Da wäre das Möchtegern- Alpha-Tier Kendrick, die selbstbewusste Planerin Victoria, die empathische Vermittlerin Holly, der Mitläufer Jan-Philipp, das blinde Mädchen mit schwarzem Humor Melissa und der autistische Junge Chris. Alle werden jedoch durch den Wunsch, von zu Hause, vor allem ihren Eltern wegzukommen, vereint. Dieser Wunsch wird ihnen erfüllt und so erwachen alle sechs Jugendlichen in einem Gebäude ohne jegliche Fenster oder andere Möglichkeiten, nach draußen zu gucken, geschweige denn zu gelangen. Es erweist sich bald als eine Art Experiment. So werden sie bei allem, was sie machen, von einer höheren Entität beobachtet und vor zunehmend härtere Prüfungen gestellt, um sie angesichts ihres Wunsches „eines Besseren zu belehren“. Haben sie eine gemeistert, werden den Jugendlichen Belohnungen ausgehändigt, die ihnen das Leben in diesem „Gefängnis“ erleichtern sollen. Durch den Zwiespalt, den die höhere Entität durch die moralischen Herausforderungen zwischen den Insassen sät, wachsen die Verzweiflung, Trauer und Wut unter ihnen. Victoria lässt sich so weit davon beeinflussen, dass sie ausgerechnet denjenigen umbringt, dessen harte Schale sie gerade erst geknackt und gern gewonnen hatte – Kendrick. Dieser war der höheren Entität ein Dorn im Auge, untergrub er doch ihre Autorität durch prolliges Chefgehabe. Doch der Mord hat Folgen. Denn in einem klaren Moment, sich ihrer grausamen Tat und Schuld bewusst, sieht Victoria keine andere Möglichkeit, als ihrer mittlerweile besten Freundin Holly zu befehlen, sie zu töten – bevor sie ein weiteres Mal die Kontrolle über sich selbst verliert. Und Holly tut es, angetrieben von den anderen, wenn auch nicht leichtfertig. Eines ist am Ende allen klar: Selbst, wenn sie einen Ausgang fänden aus ihrer verstrickten Situation, in der sie sich alle schuldig gemacht haben, gäbe es keinen Ausweg.

Gruppenbild des gesamten Ensembles

In den Hauptrollen agierten allesamt überzeugend Daniel Scheuch als Kendrick, Luca Pollmann als Jan-Phillip alias JP, Nico Krämer als Chris, Tessa Sählbrandt als Victoria, Rebecca Folke als Melissa, kurzfristig Anna-Lena Schuppe als Holly und Celina Roeßing in der der Rolle der höheren Entität. Marvin Niewrzol spielte Melissas dominante Mutter, Darius Delshad-Jooposht ihren kleinlauten Vater, Marvin Lickfeldt JPs verzweifelten Vater und Tom Wandel seine verärgerte Mutter. Mithilfe der Technik-AG (Felix Kumetz, Hendrik Pook und Max Kallhoff) setzten Hannah Plein, Yannick Remke, Tom Friederich, Andreas Lierschaft die Licht-, Bühnen- und Soundtechnik in Szene. Den Plot und das Skript entwickelten allen voran Paulina Groppe und Nathalie Lenz sowie Lisa Wojciechowski, Anna-Lena Schuppe, Julia Ridder, Jana Linnemann und Leonie Rau, teilweise mithilfe der Schauspieler. Auch dank Paulinas und Nathalies Produktionsleitung, Julias besonderem Engagement in der Regie und der ein oder anderen Ansage Nicos kam das Stück in die Gänge. So lief trotz Schwierigkeiten wie der Verletzung einer Hauptrolle, wegen der die eigentliche Premiere verschoben werden musste, alles gut ab. Letztlich konnte der Literaturkurs erleichtert sagen, dass die Arbeit sich gelohnt hat.

Tom Friedrich (Q1) und C. Wendt