Regionalwettbewerb “Jugend debattiert”

Die vier Qualifizierten plus Nachrückerinnen der AG 1

Wie schon im letzten Jahr fand dieses Jahr die Regionalrunde des Projekts Jugend debattiert wieder in Dinslaken statt. Nachdem sich am Donnerstag die Gewinner der Schulwettbewerbe aus dem Regionalverbund Düsseldorf 1 im Otto-Hahn-Gymnasium beweisen mussten, debattierten am Freitag die daraus hervorgegangenen Finalisten im Dinslakener Rathaus um das Ticket für die nächste Ebene, den Landeswettbewerb.

Die Qualifikationsrunde hatte am Donnerstag, den 08.03. die zweite Etage des OHG ordentlich aufgemscht. Immerhin waren 8 Schulen aus Duisburg, Moers und Wesel mit ihren Erst- bis Viertplatzierten, Jurorinnen und Juroren sowie Zeitwächtern zu Gast gewesen. Vier bis fünf Debatten zu aktuellen Themen liefen in den Hin- und Rückrunden parallel, so z. B. zur Ausstattung von Videoüberwachung mit automatischer Gesichtserkennung in Bahnhöfen oder zu den Diesel-Fahrverboten in stark belasteten Großstädten. Die in beiden Runden unterschiedlichen Juryteams setzten sich aus Projektlehrkräften und geschulten Jugendlichen aller teilnehmender Schulen zusammen. Sie, aber auch unsere Schulleiterin Frau Weidler berichteten beeindruckt von der sachlichen Auseinandersetzung und den informativen Beiträgen. Von unseren Schulsiegern schaffte es Clara Gorjup aus der 8. Klasse auf den Platz der Nachrückerin der Altersgruppe 1 (AG 1) – ein großer Erfolg angesichts ihrer erstmaligen Teilnahme.

Am Freitag bot schließlich der Ratssaal der Stadt Dinslaken das feierliche Ambiente für das Finale. Hier lobte Bürgermeister Dr. Heidinger das Engagement der Schülerinnen und Schüler sowie aller Beteiligten für das Projekt und hob dessen Bedeutung für die eigenständige politische Meinungsbildung und gesellschaftliche Teilhabe der Jugendlichen hervor. Mit voller Aufmerksamkeit verfolgte er die Beiträge derjenigen, die sich am Tag zuvor qualifiziert hatten.

In der Debatte für die AG 1 debattierten Sonja Kemming vom Konrad-Duden-Gymnasium (KDG) in Wesel, Felix Hüther vom Max-Planck-Gymnasium in Duisburg, Fynn Gleissner vom Gymnasium in den Filder Benden und Mara Spicker vom Gymnasium Adolfinum, beide in Moers, darüber, ob es Läden frei gestellt werden sollte, an Sonntagen zu öffnen. Nach einer anregenden Debatte auf einem für Mittelstufen-Schüler hohen Niveau, in der sich die Jugendlichen differenziert und ausführlich mit dem kontroversen Thema auseinandersetzten, rückten Sonja Kemming als Erstplatzierte und Fynn Gleissner auf dem zweiten Platz in die nächste Runde weiter. Mara Spicker (3. Platz) und Felix Hüther (4. Platz) bereiten sich als Nachrücker vor, sollte einer der beiden ausfallen.

Die vier Qualifizierten plus NachrückerIn der AG 2

In der Altersgruppe 2 ging es dann um das Thema von Unisex-Toiletten und ob diese generell in öffentlichen Gebäuden eingeführt werden sollten, was angesichts der kürzlich erfolgten gesetzlichen Anerkennung des dritten Geschlechtes ein besonders relevantes Thema ist. Während auf der Pro-Seite Sarah Ehrmuth vom Kopernikus Gymnasium Walsum und Tobias Elschner von der Ernst-Barlach-Gesamtschule (EGBS) auf der Basis von Gleichberechtigung für geschlechtsneutrale Toiletten plädierten, betonten auf der Kontra-Seite Sebastian Schleiken, ebenfalls von der EBGS, und Jakob Hochstrat vom KDG, dass die Entfernung von geschlechtsspezifischen Toiletten nichts zur Gleichberechtigung beitragen würde, und brachten die Option einer dritten Toilette für inter- und transsexuelle Menschen ins Gespräch.

Aus Dinslaken, von der EBGS, stammt auch der Erstplatzierte dieser Debatte, Sebastian Schleiken. „Ich glaube, wir hätten alle noch ein bisschen besser sein können. Wir waren alle sehr nervös, haben uns alle ein bisschen verhaspelt, aber ich glaube, wir hatten gute, vielseitige Argumente, die wir angesprochen haben, sind gut aufeinander eingegangen und hatten nicht diesen einen Punkt, wo es dann irgendwann gestoppt hat. Ich bin schon recht zufrieden, aber ich sehe natürlich trotzdem noch Steigerungspotential”, so dieser selbstkritisch zur Frage, ob er mit der Debatte zufrieden war.

Die Finalsieger und Nachrücker

Weiter zum Regionalsiegerseminar Ende April in Kronenburg und dann zur nächsten Wettbewerbsrunde, welche zum Landesfinale im Landtag qualifiziert, dürfen er und die Zweitplatzierte, Sarah Ehrmuth. Den dritten Platz belegte Tobias Elschner, ebenfalls vom EBGS, und den vierten Jakob Hochstrat vom Konrad-Duden-Gymnasium Wesel. Ein echter Glückspilz ist Jan-Niklas Wolf vom Gymnasium Adolfinum, der als Nachrücker der AG 2 vor Ort war und Sarah Ehrmuths Platz beim Regionalsiegerseminar übernehmen darf, denn sowohl sie als auch Tobias und Jakob schreiben währenddessen ihre Deutsch-LK-Abiturklausur. Das intensive Rhetoriktraining, das Jan-Niklas in Kronenburg gemeinsam mit allen Siegern der anderen Regionalverbünde erhält, dürfte sich im nächsten Jahr auszahlen.

Unsere Nachrückerin, Clara Gorjup, wurde zwar so wie Jan-Niklas aufgrund vollständiger Anwesenheit der Erst- bis Viertqualifizierten nicht eingesetzt, konnte aber auch als Zuschauerin eine gewinnbringende Erfahrung mit der Finalrunde sammeln, die sie mit in das nächste Schuljahr 2018/19 nehmen wird, wenn es wieder heißt: Jugend debattiert.

Text & Bild: Tessa Sählbrandt, Stufe Q2, und C. Wendt