Englisch, eine Sprache, die rund 940 Mio. Menschen als Erst- oder Zweitsprache sprechen, hinzu kommen die Menschen, die diese als Fremdsprache sprechen. Man bezeichnet sie als Weltsprache.
Ein großer Vorteil der Sprache Englisch liegt darin, dass man schnell befähigt ist, sich zu verständigen. Sich korrekt und adäquat ausdrücken zu können, ist dennoch nicht ganz so einfach, wie man zuerst meinen mag.
An unserer Schule starten wir in Klasse 5 mit Englisch als erste Fremdsprache. Dies knüpft zum einen an die ersten Erfahrungen in der Grundschule an, zum anderen reflektiert es auch den hohen gegenwärtigen Bezug der Sprache in der Lebenswirklichkeit der Kinder. Nur allzu häufig werden die ersten Anglizismen dank der Globalisierung völlig selbstverständlich und ohne konkretes Wissen verwendet, sodass man auch hier den direkten Einfluss der Globalisierung merkt.
Somit kann gerade zu Beginn der Erprobungsstufe auf viel Vorwissen zurückgegriffen werden und dennoch bleibt der Erwerb der ersten Fremdsprache eine kleine Herausforderung, welche wir als Fachschaft gerne und mit großer Freude begleiten.
In kurzer Zeit sind die Schüler*innen in der Lage kurze Konversationen sowohl mündlich als auch schriftlich zu gestalten. Mit viel Neugier und Eifer binden sie Fragen aus ihrem alltäglichen Leben ein, z.B. wo ist der Unterschied zwischen street und road (und ja, es gibt einen). Dennoch kommen eben auch neue Aspekte hinzu…Grammatik und Vokabeln: Oh my God! Aber auch dies kann interessant sein, denn gerade zu Anfang werden die Inhalte besprochen, welche häufig schon bekannt sind, nun lernt man also diese zu verstehen und erklären zu können.
Easy peasy lemon squeezy
In der Erprobungsstufe werden erste Zeiten und Regeln gelernt, auch kulturell wird das britische Königreich und dessen Traditionen erkundet, sodass am Ende jeder weiß, woran man sich am 5. November in England erinnern sollte (Remember, remember the 5th of November:Guy Fawkes and his gunpowder plot). Ergänzend zum regulären Englischunterricht kommt eine Stunde Freiarbeit bilingual mit den Fächern (Biologie, Erdkunde, Geschichte) in Klasse 6 hinzu.
Let’s eat Grandma versus Let’s eat, Grandma – punctuation saves lives
Neben weiteren grammatischen Aspekten und Zeiten wird in der Mittelstufe der Wortschatz erweitert, zudem werden verstärkt Formate eingeübt, welche auch in der Oberstufe fortgeführt werden (u.a. newspaper reports, diary entries, analysis ).
Eigene politische, kulturelle und literarische Interessen können eine erfreuliche Ergänzung zu der nun wachsenden Varietät der englischsprachigen Länder darstellen. Es werden nun auch die USA, Australien und Kanada thematisiert.
A brave new World
Die Oberstufe, eine schöne neue Welt, aufmerksamen ehemaligen Schülern dürfte dieses Zitat eventuell bekannt sein. Es ist nicht nur der sarkastische Titel eines dystopischen Romans von Aldous Huxley, sondern ursprünglich ein Zitat von Shakespeare aus seinem Werk The Tempest. Die Schülerschaft begegnet nun nach und nach den Schriftstellern und ihren Werken in der Originalsprache, durchaus darf diskutiert werden, ob diese tatsächlich so toll sind, but in English, please.
Die Diskursfähigkeit schlägt sich hier nieder und erfährt eine immer fortwährende Bedeutung.
Und wer nun immer noch nicht überzeugt sein mag und eventuell denkt: „Mein Gott, wie antiquiert, hat sich Schule immer noch nicht verändert?“ kam bisher wohl noch nicht in den Genuss des Zitatspiels Tupac or Shakespeare? Überraschenderweise haben der amerikanische Rapper und der große englische Literat lyrisch mehr gemein, als man zuerst denken mag.
Die Frage ist weniger, ob die Inhalte noch Gültigkeit besitzen, sondern vielmehr wie sie im Unterricht behandelt werden. Und wenn am Ende der Oberstufe gesagt wird, dass Gedichte/Sonette und Theaterbesuche doch erstaunlich cool waren, so kann man sagen, dass das Material sicherlich noch interessant ist, es sollte aber erfahrbar gemacht werden und dies tun wir gemeinsam mit unserer Schülerschaft.
So far so good, aber was macht Englischunterricht am Otto-Hahn-Gymnasium nun so besonders?
Wir profitieren von dem natürlichen Wissensdrang und der Leichtigkeit der Schüler*innen im Umgang mit der Sprache. Unsere Fachschaft brennt für das Fach und wir bieten ähnlich den englischsprachigen Ländern eine so große Vielfalt an Wissen, Interessen und sprachlichen Varietäten. Das Fach profitiert von der Lebendigkeit der eigenen Sprache. Durch eine hohe Anzahl von Lexemen, bedingt durch das Lateinische und Französische und auch eine Offenheit in Bezug auf Neuerungen. Auch das britische Englisch ändert sich bedingt durch den immer größer werdenden Einfluss Amerikas, dies ist nicht nur spürbar, sondern geradezu lesbar. Sprache reflektiert die Lebenswelt, und was könnte es Schöneres geben, als dass diese Sprache eben besonders viele Lebenswelten reflektiert und dies versuchen wir Lehrkräfte an unsere Schülerschaft anschaulich weiterzugeben.
Hinter die Fassade zu blicken und zu erkennen, wieso man im Kontext des American dream eher von opportunity und nicht von possibility sprechen sollte oder weshalb es vielleicht nicht so etwas wie ein wirkliches Synonym gibt, sind Fragen, welche einen immanenten Teil unserer täglichen Arbeit ausmachen und im Diskurs mit den Schüler*innen viel Freude bereiten. Das Otto-Hahn-Gymnasium unterrichtet nicht nur obligatorisch Englisch, sondern ist damit verbunden, nicht zuletzt durch den bilingualen Zweig. Und so kann es niemanden verwundern, dass, wenn man durch die Flure wandelt, auch mal ein good morning hört. Dies ist tatsächlich, und im besten Sinne, a brave new world.
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