Tempora mutantur – die Zeiten ändern sich!

Spannung bei der Siegerehrung

Die Überschrift ist gleichzeitig der Titel eines kleinen Videos, mit dem sich unsere Neuntklässlerinnen Hannah Oetelshoven, Elisabeth Leuker und Tanja Joisten am Bundeswettbewerb Fremdsprachen Latein 2018 beteiligten. Unterstützt wurden sie dabei von Jana Matejka, Nele Biermann und Herrn Loy. Es geht um zwei Mädchen, die eine Austauschschülerin erwarten. Als diese auftaucht, kommt es – u. a. durch ein misslungenes Experiment im Chemieunterricht – zu mehreren Verwandlungen und Verwechslungen: Josy ist auf einmal Barbara, „die Fremde“, die als Römerin durchs OHG irrt und später das Handy ihrer Gastgeberin zerkratzt, weil sie es mit einem antiken Wachstäfelchen verwechselt. Schminktipps, Party, Ausflug nach Colonia Ulpia Traiana – zum Schluss geht alles gut aus, und die letzte (Rück-) Verwandlung geschieht ausgerechnet nach dem Biss in einen giftigen Pilz: „Incredibile est, quid mihi acciderit – Unglaublich, was mir passiert ist!“

Das Drehbuch entstand zunächst auf Deutsch, wurde dann – Bedingung für die Wettbewerbsteilnahme – ins Lateinische übertragen. Danach begannen die Dreharbeiten nachmittags in der Schule, zu Hause und im Archäologischen Park Xanten (APX), der uns an einem Samstag im Januar ein paar Tuniken und das Spielehaus zur Verfügung stellte: „Perdidi, iterum perdidi, diem perdidi – Ich habe verloren, schon wieder verloren, den ganzen Tag verloren!“

Die erfolgreichen OHG-Teilnehmerinnen und ihr Lateinlehrer Herr Loy

WIR jedenfalls nicht, denn die Dreharbeiten machten richtig Spaß, und Anfang Mai bekamen wir Post, litterae electronicae: Congratulatio, ihr habt gewonnen! Dass es sogar ein Zweiter Preis ist, erfuhren wir erst, als wir uns am 4. Juni zur Preisverleihung auf Landesebene zum Friedrich-Wilhelm-Gymnasium nach Köln aufmachten. Dort begrüßten uns Fünftklässler (Latein ab 5!) mit dem Lied „Domus nobis est subaquatica“ – Yellow Submarine auf Latein, bevor wir und die anderen Sieger im Einzel- und Gruppenwettbewerb geehrt wurden, umrahmt von Festreden, Grußworten und einem Trailer aus den eingereichten Videos. Richtig toll war das Theaterstück über eine Amor difficilis – id est verbotene Liebe zwischen der Senatorentochter Claudia und dem Sklaven Marcus, ebenfalls mit happy end, vielmehr finis bonus, aber erst nach Umweg durch die Unterwelt! Einen weiteren Ersten Preis erhielt übrigens eine deutsch-syrische Schülergruppe aus Bonn, die in Anlehnung an die Geschichte von Äneas‘ Flucht aus Troja einen nachdenklichen Film gedreht hatte de hominibus patriam novam quaerentibus – über Menschen, die eine neue Heimat suchen.

R. Loy